Die Bedienung der Nähmaschine ist fast so komplex wie Autofahren, es gibt viel zu beachten und zu koordinieren. Wir wollen das nicht schönreden: Es es wird ein wenig dauern, bis das richtig rund läuft. Damit kein Nähfrust aufkommt, haben wir 6 Tipps für dich, die dir den Näheinstieg erleichtern.
Wir verstehen natürlich, dass du sofort „etwas Richtiges“ nähen willst. Die meisten greifen dann zum Shirt oder Kinderkleidung. Beides sind jedoch relativ komplexe Projekte, die Nähanfänger*innen überfordern können.
Toll sind Nähprojekte mit geraden Nähten, z.B. der gute alte Kissenbezug oder auch diese hübsche Schürze. So kannst du dich erst einmal in Ruhe mit der Funktion deiner Nähmaschine und den Abläufen beim Nähen vertraut machen, bevor du komplexere Projekte angehst.
Bei Nähanfänger*innen am beliebtesten sind Nähprojekte aus Jersey. Auch wenn Jersey nicht ausnehmend schwierig zu verarbeiten ist, bringt er doch einige Besonderheiten mit, die für Anfänger*innen schwierig sein können. Besonders von älteren Haushaltsnähmaschinen wird Jersey meist nicht optimal transportiert, die Maschine „frisst“ den Stoff. Jersey tendiert zudem dazu, sich an den Kanten aufzurollen, was beim Nähen eine zusätzliche Herausforderung ist. Außerdem brauchst du für dehnbare Stoffe spezielle Nadeln und musst mit dehnbaren Stichen arbeiten.
Wir halten klassischen Baumwollstoff (also Webware) für geeigneter für Einsteiger*innen. Er hat eine angenehme Stärke und Schwere, ist einfach zu handhaben und äußerst robust. Außerdem rollt er sich an den Kanten nicht auf und du brauchst keine Spezialstiche und Spezialnadeln um ihn zu verarbeiten. Mit diesem Stoff hast du den idealen Stoff für das perfekte Anfänger*innen-Projekt.
Zu Beginn eines neuen Hobbys ist es sehr verlockend, am Material und dem Werkzeug zu sparen. Du weißt ja noch gar nicht, ob dir das Nähen überhaupt gefällt und willst nicht unnötig viel Geld ausgeben. Verständlich, doch du machst dir das Nähleben schwerer als nötig, wenn du am falschen Ende sparst. Eine gute Stoffschere ist beim Zuschnitt einfach Gold wert und muss nicht astronomisch teuer sein. Deine Hände und deine Geduld werden dir die kleine Investition danken. Ähnlich ist es beim Nähgarn: Das 24er Paket im Discounter scheint ein verlockendes Angebot, doch minderwertiges Nähgarn reißt beim Nähen leicht und beschert dir unnötigen Frust. Außerdem weißt du ja gar nicht, ob die 24 Nähgarnfarben überhaupt zu deinen Stoffen passen. Greife deshalb immer zu Markennähgarn passend zu deinem Nähprojekt.
Den Saum einfach schnell umgeklappt, festgenäht und … Mist, jetzt ist er doch schief geworden! Spare beim Nähen nicht an Stecknadeln und Stoffklammern. Gerade als Anfänger*in hast du so viel zu koordinieren und zu beachten – dass die Stofflagen sich beim Nähen nicht verschieben, solltest du nicht auch noch beachten müssen. Unser Tipp: Besonders knifflige Stellen wie Rundungen kannst du auch mit einem Heftstich und Reihgarn fixieren. Das machen auch Profis.
Als Anfänger*in solltest du jeden Nähschritt einzeln nacheinander ausführen und lieber eine Naht zu wenig als zu viel machen. Zwei noch nicht zusammenhängende Stofflagen einfach zwischen den noch nicht genähten Hosenbund klemmen und alle Stofflagen auf einmal erwischen zu wollen ist sogar für fortgeschrittene Näher*innen eine Herausforderung. Lass dir Zeit beim Nähen und gehe jeden Schritt einzeln an.
Nicht umsonst lautet eine alte Näher*innenweisheit: „Gut gebügelt ist halb genäht“. Habe dein Bügeleisen und das Bügelbrett bei jeder Nähsession startklar aufgebaut und spare nicht mit Bügeln. So erleichterst du dir das Nähen wirklich ungemein.
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