Ein Loch ist im Strumpf!

4. Oktober 2021

Erste Hilfe für deine Socken

Der Herbst ist da, es wird langsam kühl an den Füßen. Allerhöchste Eisenbahn, die Sockenschublade in Schuss zu bringen.

Ein paar Löchlein, ein paar dünn gelaufene Stellen – deine Socken machen einiges mit. Doch keine Sorge, Rettung naht! Wir zeigen dir die wichtigsten Techniken zum Stopfen deiner Lieblingssocken, erklären dir die Materialien und beantworten die wichtigsten Fragen in den FAQ am Ende des Beitrags. Mit deinem neuen Know-How kannst du natürlich auch andere Strickteile reparieren.

Als Anfänger*in solltest du unbedingt „Grundsätzliches vorab“ und die FAQ am Ende des Beitrags lesen, bevor du anfängst!

Hier geht’s direkt zu den verschiedenen Techniken und den FAQ:

Zum Webstich

Zum Maschenstich

Zu den FAQ


Grundsätzliches vorab

Mit den Techniken, die wir dir hier zeigen, kannst du Strickteile reparieren, die dünne Stellen oder nur sehr kleine Löcher haben. Größere Löcher zu stopfen ist aufwendiger. Darum zeigen wir dir diese Technik in einem weiteren Beitrag.

Deine Stopfstelle sollte alle Bereiche des Strickstücks einbeziehen, die schon stark beansprucht sind. Wenn es an deiner Socke eine deutlich sichtbare dünn gelaufene Stelle gibt, sind die Fasern drumherum meist auch schon in Mitleidenschaft gezogen. Das Stopfen dieser Bereiche beugt einem weiteren Verschleiß vor. Mehr zum richtigen Zeitpunkt fürs Stopfen und andere Hinweise findest du in den FAQ am Ende des Beitrags. Schau dort unbedingt vorbei bevor zu anfängst!

Diese Zutaten brauchst du …


Der Webstich – unkompliziert stopfen für Anfänger*innen

Wie der Name schon sagt, wird mit dem Webstich – manchmal auch Leinstich genannt – normalerweise Webware gestopft. Er imitiert Kettfaden und Schussfaden eines gewebten Stoffes. Der Webstich ist für Anfänger*innen leicht zu lernen und du kannst ihn auch wunderbar für deine Socken nutzen.

Beachte, dass der mit dem Webstich gearbeitete Teil nicht elastisch ist. Bei einem Loch in der Ferse solltest du deshalb immer mit einem Stopfei arbeiten, um eine Rundung zu bekommen. Außerdem musst du ganz besonders darauf achten, die Fäden nicht zu eng zu ziehen.

Wie beim Webrahmen in der Schule geht’s beim Webstich immer abwechselnd drunter und drüber. Zuerst ziehst du auf diese Weise den Stopffaden durch die Maschen des Strickstücks. Wenn du in eine Richtig fertig gearbeitet hast, geht’s um 90° gedreht weiter. Jetzt ziehst du den Faden durch deine schon gearbeiteten Fäden.

Achte darauf, dass das Drunter und Drüber immer versetzt passiert. Wenn der Faden in der Vorreihe drunter läuft, muss er in der aktuellen Reihe drüber laufen. Je enger du die Fäden arbeitest, desto stabiler ist die Stopfstelle.


Der Maschenstich – stopfen wie gestrickt für Profis

Der Maschenstich imitiert Strickmaschen und ist mit dem passenden Garn kaum zu sehen. Beim Stopfen folgst du dem Faden der vorhandenen Strickmaschen. Wenn du das Prinzip einmal verstanden hast, ist das nicht kompliziert.

Der Maschenstich verhält sich genau wie ein Strickstück und ist elastisch. Er wird auch oft dazu benutzt, feine Muster auf handgestrickte Kleidungsstücke zu bringen. Mit dieser Technik kannst du deine Stopfstelle also noch interessanter gestalten.

Hier siehst du, wie die Fäden eines Strickstücks verlaufen (Bildquelle).
Die orangefarbene Markierung zeigt, wo dein Stopffaden lang laufen soll.
Dein Anfang ist die Mitte einer Masche der Vorreihe.
Dann „umarmt“ der Faden die Masche der folgenden Reihe ….
… und landet in der Mitte der nächsten Masche der Vorreihe.

FAQ Socken stopfen

Lohnt sich das Stopfen?

Wir finden: Ja, auf jeden Fall! Es ist ökologisch und zeigt Wertschätzung gegenüber der Kleidung, sie zu reparieren. Aber natürlich gibt es dazu ganz unterschiedliche Meinungen.

Wenn du keinen Spaß daran hast und am Ende ein Kleidungsstück erwartest, das wie frisch gekauft aussieht, dann wird es sich für dich nicht lohnen. Wenn du aber gerne kreativ bist und die gestopfte Stelle für dich die Individualität und die Geschichte deines Kleidungsstücks unterstreicht, dann mach dich ans Werk!

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Stopfen?

So früh wie möglich! Am Besten dann, wenn noch gar kein Loch da ist, sondern du die ersten Anzeichen siehst, dass der Stoff etwas dünn wird. Wenn ein Bereich deiner Kleidung schon so stark beansprucht ist, dann wird sich der Prozess fortsetzen. Genau so werden schon vorhandene Löchlein mit der Zeit immer größer werden. Das Stopfen beugt dem weiteren Verschleiß vor und verhindert die Ausdehnung bereits vorhandener Löcher.

Natürlich lassen sich auch größere Löcher stopfen, aber je größer das Loch desto schwieriger wird das. Du sparst dir also Arbeit und Zeit, wenn du früh anfängst.

Welche Socken kann ich stopfen?

Grundsätzlich kannst du jede Socke stopfen.

Am einfachsten ist das bei handgestrickten Socken. Die haben dickes Garn, sodass das Stopfen einfach und schnell zu machen ist.

Aber auch feine gekaufte Socken kannst du stopfen. Wir empfehlen dann den Webstich und Baumwoll-Stopfgarn, das du teilen kannst, um einen dünneren Stopffaden zu bekommen.

Welches Garn soll ich benutzen?

Wenn deine Socken selbst gestrickt sind, solltest du etwas vom Strickgarn für Reparaturen aufheben. Es ist perfekt geeignet, weil es dieselbe Garnstärke wie das Strickstück hat. Außerdem ist die Stopfstelle in derselben Garnfarbe unauffälliger.

Wenn du kein passendes Strickgarn hast, nimmst du Stopfgarn. Das besteht aus einem Wolle-Polyester-Gemisch und ist in vielen Farben erhältlich.

Für feine Stoffe und Strickstücke gibt es auch Stopfgarn aus Baumwolle. Dieses Stopfgarn kannst du teilen, um einen dünneren Faden zu erhalten.

Stopfpilz oder Stopfei?

Das kommt darauf an!

Der Stopfpilz hat eine nur leicht gerundete, relativ große Oberfläche. Er eignet sich damit auch für etwas größere Löcher an geraden Teilen deines Kleidungsstückes, wie dem Fußteil einer Socke.

Das Stopfei ist kleiner und hat stärkere Rundungen. Es eignet sich damit für schwer zugängliche Stellen oder stärker gerundete Teile deines Kleidungsstücks, wie der Ferse oder Spitze deiner Socke.

Ein Tipp: Du kannst dein Kleidungsstück mit einem Gummiband am Stopfpilz fixieren, dann behält dein Strickstück die die Spannung leichter.

Spitze Nadel oder runde Nadel?

Das kommt darauf an!

Handgestrickte, dicke Socken solltest du mit einer runden Nadel stopfen, weil die Spitze die Strickfäden teilen kann, was ein unschönes Bild ergibt.

Die Spitze kann bei einem sehr feinen gekauften Strickteil aber ein Vorteil sein, da du so leichter zwischen die feinen Maschen kommst.

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