Stoffe vorwaschen – wir zeigen dir wie’s geht

25. Oktober 2021
Dein Guide zum Stoffglück

Neue Stoffschätze aus deinem liebsten Nähladen wollen möglichst sofort vernäht werden. Es lohnt sich aber, zuerst etwas Zeit zu investieren um deinen Stoff vorzuwaschen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um ihn optimal auf das Nähen vorzubereiten. Warum das Vorwaschen von Stoffen sinnvoll ist und was du beachten solltest, zeigen wir dir heute.


Warum Stoffe vorwaschen?

Der Hauptgrund für das Vorwaschen eines Stoffes ist der Einsprung. Auch qualitativ hochwertige Stoffe, wie du sie bei uns findest, können beim ersten Waschen zwischen 3 und 5 % einlaufen. Ein Einsprung von 3 % ist zwar minimal, kann aber trotzdem dazu führen, dass deine fertig genähte Kleidung beim ersten Waschgang die perfekte Passform verliert oder sich die Nähte deiner Patchworkarbeit etwas verziehen. Wie viel und in welcher Richtung ein Stoff einläuft, lässt sich nur schwer vorhersagen. Wir haben mit unseren Stoffen gute Erfahrungswerte und machen bei vielen neuen Stoffen Waschproben. Aber auch wir können kaum einschätzen, wie sich der Einsprung bei deinem fertigen Nähprojekt auswirkt. Deshalb legen wir das Vorwaschen wärmstens an Herz. Besonders wenn du unterschiedliche Stoffe zusammen verarbeitest oder du passgenaue Projekte wie Kleidung nähst.

Ein weiterer Grund für das Vorwaschen sind Chemikalien aus der Textilverarbeitung. Besonders nach dem Färben bleiben Reste der Färbe- und Fixiermittel im Stoff zurück. Viele Stoffe sind zusätzlich imprägniert, damit sie von der Handhabung im Handel nicht so leicht Flecken bekommen. Empfindliche Menschen können von diesem Mix Ausschläge oder Allergien bekommen. Deshalb sollten Stoffe, die als Kleidung auf der Haut getragen werden, möglichst vorgewaschen werden. Das gilt übrigens auch für fertige Kleidung, die du im Laden kaufst.


Welche Stoffe vorwaschen?

Als Faustregel gilt: Stoffe, die auch als fertig genähtes Produkt gewaschen werden sollen, solltest du vorwaschen. So ist der Einsprung vor dem Vernähen bereits passiert und du kannst sorgenfrei alle Nähprojekte angehen.

Davon abgesehen ist das Vorwaschen (und das Waschen deines fertigen Stücks) abhängig vom Soff. Nicht jedes Material kann bei jeder Temperatur gewaschen werden. Alle nötigen Infos dazu bekommst du aus den Pflegehinweisen des Herstellers. Mehr dazu im Punkt „Wie geht vorwaschen“.

Für ältere Stoffe aus deinem Fundus, für die keine Pflegehinweise mehr auffindbar sind, hier ein paar Richtwerte:

Baumwolle, Leinen, Viskose, Kunstfasern und die meisten Mischgewebe kannst du problemlos bei 30° bis 40° waschen. Weiße Baumwolle und Leinen sind sogar bei bis zu 95° waschbar – in dem Fall ist der Einsprung aber meist größer. Wolle und Seide solltest du höchstens kalt im Handwaschprogramm deiner Waschmaschine waschen und nicht schleudern.

Bist du dir unsicher, welchen Stoff du hast, mache eine Brennprobe. Dazu nimmst du dir eine kleine Ecke oder ein paar Fäden deines Stoffes und verbrennst sie über einer Kerzenflamme oder mit einem Feuerzeug. Das Ergebnis der Brennprobe sagt dir mehr über deinen Stoff:

  • Baumwolle, Leinen und Viskose riechen beim Verbrennen etwas nach verbranntem Papier und hinterlassen eine helle Asche.
  • Wolle und Seide riechen beim Verbrennen nach verbrannten Haaren und hinterlassen eine dunkle, bröckelige Asche.
  • Kunstfasern verbrennen schmelzend, riechen nach verbranntem Plastik und hinterlassen eine harte Schmelzperle.

Wie geht vorwaschen?

Das Waschen von unvernähtem Stoff funktioniert etwas anders als die Wäsche fertiger Stücke. Es kann zum Beispiel passieren, dass sich der Stoff verzieht. Außerdem entstehen beim zu starken Schleudern unschöne Knitterfalten, die nur schwer auszubügeln sind.

Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, solltest du beim Vorwaschen ein paar einfache Punkte beachten:

  • Halte dich an die Pflegehinweise des Herstellers. Sie verraten dir, ob du einen Stoff überhaupt waschen kannst, welche Waschtemperaturen und -programme empfohlen werden und bei welcher Temperatur dein Stoff gebügelt werden kann. Einige Hersteller drucken die Pflegehinweise auf die Webkante ihrer Stoffe. Wenn das nicht der Fall ist, frage beim Stoffkauf einfach uns. Wir wissen, welchen Stoff du wie behandeln kannst und geben die Infos gerne an dich weiter.
  • Wasche deine Stoffe (und deine fertig genähten Stücke) immer bei der kleinstmöglichen Temperatur. Das schont Material und Umwelt.
  • Größere unvernähte Stoffbahnen können sich beim Waschen verziehen. Um dem vorzubeugen, kannst du deinen Stoff an den Webkanten zusammennähen und erst dann waschen.
  • Webware solltest du vor dem Waschen mit einem einfachen Zickzackstich versäubern, damit sie nicht ausfranst.
  • Schleudere deinen Stoff bei höchstens 900 U/Min, besser bei 600 U/Min.
  • Trockne deinen Stoff an der Luft (im Trockner läuft er deutlich mehr ein) ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  • Ziehe deinen Stoff im noch feuchten Zustand etwas in Form und trockne ihn möglichst liegend.
  • Bügle vor allem bedruckte Stoffe immer von links. Das Bügeln ist leichter, wenn der Stoff noch nicht ganz durchgetrocknet ist.
  • Bei teuren Stoffen aus empfindlichen Materialien wie Wolle oder Seide empfehlen wir eine Waschprobe. Dabei wäschst du zunächst nur ein kleines Stück deines Stoffes (ein 20×20 cm Quadrat reicht aus). So kannst du sehen, wie der Stoff sich beim Waschen verhält und ob du die Temperatur oder das Waschprogramm ggf. anpassen musst. Bei einigen Stoffen, die du bei uns findest, haben wir schon eine Waschprobe gemacht. Frag beim Stoffkauf einfach nach!

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